Fabian Bredlow: „Mir war schon immer wichtig, dass ich 100% gebe“
09.11.2023
Durch den Wechsel von Alexander Nübel zum VfB Stuttgart, ist Fabian Bredlow wieder ins zweite Glied gerückt. In der vergangenen Saison verdrängte er Florian Müller im Stuttgarter Tor und sorgte für mehr Stabilität und war mitverantwortlich für den letztendlichen Klassenerhalt. In der aktuellen Saison wartet Fabi noch auf seinen ersten Einsatz. In die Ecke setzen und schmollen ist trotzdem keine Option. Er bleibt weiterhin positiv.
Aktuell bist du die Nummer 2 im Tor beim VfB Stuttgart. Wie gehst du mit dieser Situation um?
Es ist nicht einfach, wenn man längere Zeit nicht gespielt hat, denn der Anspruch ist natürlich, zu spielen. Aber es kann immer schnell gehen, und dann spielt man auf einmal von heute auf morgen. Und das schafft man nicht, wenn man die letzten fünf Wochen nur in der Ecke gesessen und geschmollt hat, sondern nur, wenn man positiv bleibt. So hat man definitiv bessere Chancen, dann auch gut zu spielen.
Wie schaffst du es positiv zu bleiben, auch wenn du vielleicht weißt, dass du vermutlich im nächsten Spiel nicht spielen wirst?
Es bringt nichts, wenn man denkt, man spielt jetzt nicht und kann deshalb halb Gas machen. Am Ende schadet man damit nur sich selbst. Mir war schon immer wichtig, dass ich immer 100 Prozent gebe und dass ich am Ende des Tages in den Spiegel schauen kann und zu mir selbst sagen kann: ‚Ich habe heute alles gegeben.‘ Und wenn der Trainer sich am Ende gegen mich entscheidet, dann ist es seine Entscheidung, aber es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht alles gegeben habe.
„Die Dankbarkeit verspüre ich jeden Tag.“
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Du sagst, es ist wichtig immer alles zu geben. Wie motivierst du dich dazu?
Ich bin einfach dankbar dafür, was ich erreichen kann, und bisher schon erreicht habe. Ich habe meinen großen Kindheitstraum zum Beruf gemacht. Und die Dankbarkeit dafür verspüre ich immer noch jeden Tag. Es ist jeden Tag schön, wenn ich mir die Handschuhe anziehe, auf den Trainingsplatz gehe und denke, dass meine Freunde von damals heute im Büro sitzen. Da habe ich schon das große Los gezogen. Das ist einfach eine schöne Sache und die beflügelt.
„Man muss auch Opfer bringen.“
Welchen Tipp gibst du jungen Spieler*innen, die sich den gleichen Traum wie du erfüllen wollen?
Wenn man sich das Ziel gesetzt hat, Profifußballer beziehungsweise Profi-Torwart zu werden, dann muss man auch viel dafür tun und auch Opfer bringen. Man hat dann weniger Freizeit, wenige freie Wochenenden, und man muss auch damit zurechtkommen, alles unter einen Hut zu bekommen. Man muss sich um die Schule kümmern und in der Freizeit alles für den Sport tun. Wenn man das hinbekommt, dann hat man gute Chancen, irgendwann den Weg nach oben zu schaffen.
Die Themen mentale Stärke und kognitive Fähigkeiten spiele eine wichtige Rolle im Fußball. Habt ihr spezielle Methoden, um euch in diesen Bereichen zu verbessern?
Ja das ist definitiv ein Thema. Bei uns im Verein gibt es auch ein Angebot, mit einem Psychologen zusammenzuarbeiten, mit dem man über bestimmte Dinge reden kann. Wir Torhüter explizit haben außerdem zum Beispiel viel neuroathletisches Training, bei dem wir unter anderem die Stressresistenz trainieren. Das ist dann auch wirklich intensiv, und danach ist man richtig platt. Und der Rest kommt mit der Zeit, wenn man auch ein bisschen älter wird. Irgendwann hat man seine eigenen Mittel und Wege, um sich mental aufs Spiel vorzubereiten und sich, auch wenn’s mal nicht so gut im Training lief, zu sagen: ‚Es geht immer weiter.‘